Eine tiefere Bedeutung von Lo-Fi

Blogeintrag

21. April 2023

Lo-Fi

Zunächst eine kurze Einführung für diejenigen, die den Begriff Lo-Fi noch nie gehört haben. Es definiert die klangliche Intention eines Musikstücks und steht im provokativen Gegensatz zu Hi-Fi, das auf höchstmögliche Qualität abzielt. So viel zur Spitze des Eisbergs.

Auf den ersten Blick scheint es eine romantische Erinnerung an knisternde Schallplatten und alte Radioerlebnisse zu sein. Das mag der Ausgangspunkt sein, hat aber tiefgreifende Konsequenzen für das Ergebnis. Während die Anforderungen von Hi-Fi zu einem immer breiter werdenden Frequenzband mit Fokus auf die Ränder (tiefe Bässe und scharfe Höhen) führten, konzentriert sich Lo-Fi auf eine dunkel gefärbte Mitte mit gewollten Knistern.

Lo-Fi ist philosophisch eine Abkehr vom „Höheren und Weiter“ unserer Welt. In einer Zeit, in der selbst Hi-Fi vielen nicht mehr ausreicht und sich Dolby Atmos (Mehrkanal statt Stereo) als zeitgemäß etabliert, nimmt der Lo-Fi-Trend geradezu revolutionäre Züge an. Ich möchte 2 Aspekte von Lo-Fi hervorheben, die diesen Anspruch untermauern.

Dass stetiges Wachstum und der Glaube an die Technik nicht zwangsläufig zu einer friedlicheren Welt führen, ist manchen bereits bekannt geworden. Zudem können wir hinter der immer größer werdenden Zahl von Depressionskranken eine wachsende Überlastung vermuten. Aber was überwältigt uns zum Beispiel an Dolby Atmos?

Erinnern Sie sich noch an die Blütezeit der IMAX-Kinos? Damals ein wirklich überwältigendes Kinoerlebnis. Warum ist das nicht zum Standard geworden? Nun, die Antwort ist ganz einfach: „Das zahlt sich nicht aus!“. Die Leute wollen nicht ständig überwältigt werden! Sie sind bereits von ihrem Überlebenskampf überwältigt, und ein sehr teures Ticket macht ihren Fall nicht einfacher. Die Glanzlichter wollen gut dosiert werden, und das erzeugt zu wenig wirtschaftliche Masse.

Dolby Atmos in der Musik wird mit dem gleichen Problem konfrontiert sein, aber es hat ein Ass im Ärmel – es sind Kopfhörer! Während ein Atmos-Erlebnis in einem Raum eine teure Musikanlage erfordert, können gute Kopfhörer durch psychoakustische Effekte eine Räumlichkeit imitieren. „Psychoakustik“ bedeutet aber auch Mehrarbeit für das Gehirn!

Nun ist unser Gehirn ständig auf der Suche nach Kohärenz, was vereinfacht Ruhe bedeutet. Bei stetig steigenden Anforderungen durch unsere Umwelt kommt sie jedoch kaum zur Ruhe. Die Überforderung wächst! Für den Musikgenuss von Dolby-Atmos-Produktionen ist es daher notwendig, andere Ansprüche weitgehend abzuschalten. Wann schaffen wir das noch?

Interessanterweise hat sich Lo-Fi in einer klassischen Kopfhöreranwendung – Musik während der Arbeit, Meditation oder beim Training – beeindruckend bewährt. Die bewusst reduzierten Aufmerksamkeitsanforderungen von Lo-Fi-Produktionen machen Platz für andere Anforderungen an das Gehirn. Passend zu den Hauptbeschäftigungen des Hörers gibt es zwei Hauptstränge von Lo-Fi-Genres: „Lo-Fi Chillout“ und „Lo-Fi House“ (nebst Subgenres) – vereinfacht: langsam und rhythmisch.

Jetzt können Sie als Musikproduzent noch einen Schritt weiter gehen. Was passiert, wenn es überhaupt keine Hauptbeschäftigung des Zuhörers gibt? Nun, ein riesiger Freiraum wird aufgerissen! Vielleicht ist das genau der Freiraum, den wir dringend brauchen, um mit unserer Seele in Kontakt zu treten? Ja, genau so sehe ich das! Wenn es gelänge, in dieser Musikwelt einige musikalische „Wegmarken“ zu setzen, wäre dies ein sehr befriedigendes Umfeld für jeden kreativen Künstler, dem die Seele in der Musik am Herzen liegt. Ich habe gerade den ersten Schritt in diese Richtung gemacht.

Der Gründer

Mein Name ist Horst Grabosch und ich bin der Mastermind aller Projekte, die auf dieser Website vorgestellt werden. Geboren bin ich im größten Kohlebergbaugebiet Deutschlands, dem Ruhrgebiet. Nach der Schule arbeitete ich als professioneller Musiker, bis ich 40 Jahre alt war. Diese Zeit ist gut dokumentiert WIKIPEDIA Nach einem Burnout musste ich meinen Job aufgeben, zog nach Süddeutschland, in die Region München und machte eine Ausbildung zum Informationstechnologen. Ein weiterer Burnout zwang mich, meine Existenz wieder aufzubauen, die nur wegen der Koronakrise zusammenbrach. In Erwartung der Armut im Rentenalter begann ich 2019 eine zweite Karriere als Musiker aufzubauen.

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